Freitag, 28. Februar 2014

Interview mit Urs Hofstetter vom Wildnispark Zürich


Urs Hofstetter ist im Wildnispark Zürich Projektleiter für Schulangebote. Er hat uns durch den Wald geführt und anschliessend unsere Fragen beantwortet.

Haben Sie Tiere schon als Kind gerne gehabt?
 Ja, Tiere habe ich schon immer gern gehabt. Wir hatten früher Meerschweinchen, Hühner und zwei Katzen. 

Welches ist ihr Lieblingstier?  
Da geht es mir wie vielen Kindern: mich faszinieren alle Tiere. Wenn ich ein Lieblingstier nennen muss, dann wäre es wohl der Braunbär.

Was fasziniert Sie beim Beobachten von Tieren? 
Ich finde die Kommunikation unter den Artgenossen spannend. Ebenso faszinieren mich die Kraft und Eleganz in ihren Bewegungen und ihre Fähigkeiten sich in ihrer Umwelt zurechtzufinden.  

Hätten Sie Lust, im Wald zu leben? 
Einmal in allen Jahreszeiten im Wald zu leben, wäre sicher spannend - aber im Winter auch kalt und während eines Regens nass! 

Wo befindet sich ihr Lieblingsplatz im Sihlwald?
Es gibt viele schöne Orte im Sihlwald. Der schönste Platz ist an einem Bach in der Nähe der Kernzone.

Hat Ihr Hobby auch etwas mit der Natur zu tun? 
Sicher, ich beobachte gerne Vögel und gehe gerne wandern. 

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus? 
Im Büro gibt es zuerst einen Kaffee, dann schaue ich, ob sich Schulklassen angemeldet haben und beantworte die Anfragen. Meistens kommt dann um 9 Uhr eine Schulklasse mit der S4 an. Diese hole ich am Bahnhof ab und wir haben zusammen Unterricht. Je nach dem machen wir zusammen ein Feuer und bräteln eine Wurst. Um 14.45 Uhr nimmt die Schulklasse den Zug zurück nach Hause. Ich gehe dann meistens zurück ins Büro und arbeite weiter bis ich Feierabend habe. 

Gab es bei ihrer Arbeit auch gefährlich Situationen? 
Ja die gibt es. Vor allem wenn die Schüler mit dem Sackmesser einen Wurststecken schnitzen oder wenn wir auf dem Seiliweg sind. 

Haben Sie manchmal im Wald auch vor irgendetwas Angst? Wovor? 
Im Dunkeln habe ich manchmal Angst im Wald. Auch wenn es stark windet, dann könnten Bäume umfallen und jemanden verletzen. Darum gehen wir bei Sturm sofort aus dem Wald - oder schon gar nicht hinein!

Jetzt im Winter. Uns nimmt aber noch Wunder, was man im Frühling, Sommer oder Herbst beobachten oder hören könnte?  
Im Winter kann man gut nach Tierspuren suchen - vor allem wenn es Schnee hat. Im Frühling gibt es im Wald Bärlauch und andere feine Sachen, welche man auf ein Brot streichen kann. Auch sind die Vögel besonders aktiv. Im Sommer kann man Bodenlebewesen, also Würmer, Käfer, etc. beobachten. Im Herbst kommen die Pilze und das Laub verfärbt sich.

Welche Jahreszeit haben Sie am liebsten. Weshalb? 
In jeder Jahreszeit gibt es reizvolle Einblicke in den Wald. Am liebsten gehe ich aber im Winter mit Schulklassen in den Wald. Wenn Nebel aufkommt und durch die Bäume streicht, finde ich es besonders schön. Es ist kalt und kahl im Wald. Man merkt sehr gut, wie schwierig es nun für die Tiere ist, Nahrung aufzutreiben. 

Was tun Sie selber, um die Natur zu schützen? 
Ich zeige ganz vielen Kindern, wie schön der Wald ist. Vielleicht helfen sie so mit, die Natur zu schützen? Weiter versuche ich regional und saisonal einzukaufen, wenig Fleisch zu essen, möglichst immer mit der Bahn zu fahren und ich unterstütze Umweltschutzorganisationen.
Haben Sie Angst um den Sihlwald? 
Nein, der Sihlwald ist durch die Schutzverordnung gut geschützt und viele Leute unterstützen uns in unserer Arbeit.


Interview geführt von der 5. Klasse Keller Sager aus dem Schulhaus Spitz Primar