Dienstag, 25. September 2012

Interview mit einem Piloten




1.Wie heissen Sie? 

Mein Name ist Philipp Spörli, ich bin 41 Jahre alt, bin verheiratet und habe 2 Kinder.


2.Mögen Sie ihren Beruf? 

Ja. Ich habe das Privileg, dass ich meinen Jugendtraum vom Fliegen zu meinem Beruf machen konnte.


3.Wann haben Sie mit ihrem Job angefangen? 

Mit 17 erwarb ich den Privatpilotenschein und vor rund 16 Jahren absolvierte ich die Schweizerische Luftverkehrsschule SLS, das war die Pilotenschule der damaligen Swissair.


4.Was hatten Sie für ein Gefühl, als Sie das erste Mal ein Flugzeug selber geflogen sind? 

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Alleinflug, also meinen ersten Flug ohne Fluglehrer, erinnern. Ich war nervös und nach der Landung hatte ich ein tolles Gefühl. Ein Gemisch aus Freiheit und Stolz.


5.Finden Sie es schwierig Pilot zu sein? 

Wenn man etwas gerne tut, dann empfindet man diese Tätigkeit eigentlich nie als schwierig. Hingegen war es schwierig für mich als ich als Folge des Groundings der Swissair zwei Jahre nicht fliegen konnte. Da hat mir mit zunehmender Dauer etwas gefehlt.


6.Hatten sie schon mal eine ziemlich heikle Situation?

In der Fliegerei gibt es ab und zu heikle Momente, wie z.B. spezielle Wetterphänomene oder technische Probleme. Dafür ist man jedoch ausgebildet und es gehört zur Routine damit umzugehen. Von gefährlichen Situationen hingegen bin ich jedoch bisher verschont geblieben.


7.Wie lange dauert eine Ausbildung als Pilot?

Die Pilotenschule bei SWISS dauert alles in allem ca. zwei Jahre für Schüler ohne fliegerische Vorkenntnisse. Nach Festanstellung bei SWISS kommt dazu noch eine ca. halbjährige Ausbildung auf dem Basisflugzeug wie z.B. einem Airbus 320.


8.Was für ein Gefühl haben Sie, wenn sie fliegen? 

Das schwierig zu beschreiben. Es ist ein Gemisch aus voller Konzentriertheit, Wachsamkeit und Freude.


9.Ist es schon mal vorgekommen, dass Sie wegen Flugangst eines Passagiers nicht gleich starten konnten? 

Ja. Einmal kam während des Rollens zur Startpiste die Kabinenchefin nach vorne und teilte uns mit, dass ein Passagier am ganzen Körper zittere und dauernd rufe, dass er aussteigen wolle. Daraufhin rollten wir zurück an den Standplatz und der Passagier stieg sichtlich erleichtert aus.


10.Mussten Sie schon mal notlanden?

Nein. Bisher bin ich davor ebenfalls verschont geblieben. Ausser einmal auf dem Rückweg aus Ägypten hatten wir viel mehr Gegenwind als die Meteorologen vorhergesagt hatten. Somit brauchten wir viel mehr Treibstoff als geplant und mussten in Wien zwischenlanden und nachtanken. Aber das war somit eher eine ungewollte als eine Notlandung.


11. In welche Länder fliegen Sie?

In verschiedenste Länder auf allen Kontinenten ausser Australien und die Antarktis natürlich.