Samstag, 14. Juni 2014

„Das wird eine geile WM“

Mit Ricardo Rodríguez sprach die 4. Klasse, Schulhaus Butzen, Affoltern am Albis.



Hast du vorher einmal einen anderen Beruf gehabt?
Fussballprofi war immer mein Traumberuf. An etwas anderes habe ich nie gedacht. Ich bin froh, dass ich es auch werden durfte
Rodriguez tönt nicht gerade schweizerisch. Aus welchem Land kommen du und deine Familie?
Wir kommen aus Chile. Mein Vater ist aber Spanier, meine Mutter Chilenin.
Was sind deine liebsten Hobbys?
Ich bin viel zu Hause oder unternehme auch was mit meinen Teamkollegen. Gokart fahre ich sehr gerne, auch Bowling, aber im Grunde genommen bin ich eher der Typ der daheim bleibt.
Wenn du einen speziellen Wunsch hättest, was wäre das?
(überlegt sehr lange) Wäre es ein sportlicher Wunsch, würde ich an der WM in Brasilien am liebsten sehr weit kommen. Und allgemein? In einem grossen Club spielen. (überlegt kurz und korrigiert sich gleich) So kann man das nicht sagen: Wolfsburg ist ja auch ein grosser Verein. Ich meine, ein berühmter Club…
… hat es denn berühmte Vereine, die dich gerne möchten?
Das sind meist nur Gerüchte, die in den Medien herumgereicht werden. Natürlich wird es Clubs geben, die an mir interessiert sind. Das ist schön zu hören. Ich lasse mich aber davon nicht beeinflussen. Ich spiele jetzt bei Wolfsburg und bin dort glücklich.
Hast du eine Freundin? Wenn ja, kommt sie auch mit nach Brasilien?
Ja, ob sie aber in Brasilien dabei sein wird, steht noch nicht fest. Sie muss nämlich arbeiten und würde mit meiner Familie nach Brasilien fliegen, wenn wir die Qualifikationsrunden überstehen.
Wie würdest du dich mit vier Adjektiven beschreiben?
Nun, das ist gar nicht so einfach. Ich bin ein ruhiger Typ, allerdings sage ich auch entschieden meine Meinung, wenn mich etwas nervt. Ich bin ehrlich und gleichzeitig auch lustig.
Was machst du, um die beim Spiel und Training verlorenen Kalorien wieder reinzuholen?
Viel essen und trinken. Ich esse alles, auch sehr viel und gerne: Pasta, Fleisch, Gemüse, zudem sehr gerne Früchte.
Was bedeutet dir deine Familie?
Sehr viel, sie  hat die gleiche Bedeutung wie der Fussball für mich.
Wie lange spielst du schon Fussball?
Seit ich fünf Jahre alt bin. Ich ging mit meinem Vater und meinen Brüdern immer Fussball spielen. Mit sechs bin ich beim FC Schwamendingen erstmals einem Club beigetreten.
Fühlst du dich in der Bundesliga bei Wolfsburg wohl?
Es ist sehr schön bei Wolfsburg. Es ist anders als beim FC Zürich: Das Stadion ist fast immer voll, auch das Spieltempo ist höher und damit für einen Spieler härter.
Warum hast du den FCZ verlassen?
Ich habe meine persönlichen Ziele und wollte mehr erreichen. Mit dem Schritt von Zürich zu Wolfsburg war eine Steigerung möglich. Zwar war es zu Beginn nicht einfach, am neuen Ort ist es immer anders. Ich hab den Wechsel nicht bereut.
Welchen Verein fürchtest du am meisten?
Ich spiele eigentlich gegen jeden Verein gern. Ich liebe Fussball, da ist es nicht wichtig, wie der Gegner heisst. Unterschiede mache ich nur, wenn das Stadion klein ist oder die Kabinen auch nicht so gross sind.
Hast du schon einmal eine andere Position gespielt als in der Verteidigung?
Bei den Junioren habe ich ab und zu auch im Mittelfeld gespielt. Rechts, links, alles ein bisschen.
Stimmt es, dass Verteidiger mehr Gelbe und Rote Karten erhalten als andere Spieler?
Das kann gut sein. Als Verteidiger musst du ja zuerst abwehren, also ist die Chance grösser, dass du ein Foul machst. Auch Mittelfeldspieler und Stürmer sehen viele Karten. Ich persönlich werde aber nicht so oft verwarnt und schon gar nicht vom Feld gestellt. Ich bin, so glaub ich,  eher ein fairer Verteidiger.
Wie viele Gelbe und Rote Karten hast du schon bekommen?
In dieser Saison waren es zwei Gelbe Karten sowie eine Rote nach zwei Verwarnungen im gleichen Spiel.
Was muss man heute als Verteidiger alles können?
Intelligent spielen, viel Übersicht haben, zweikampf- und kopfballstark sein und viel zum Spielaufbau beitragen.
Hast du schon viele Tore geschossen?
In dieser Saison waren es fünf, dazu neun Assists, das sind die letzten Zuspiele. Rechnet man die Cupspiele dazu, waren es sieben Tore.
Gib es Tage, an denen du keine Lust auf Fussball und Training hast?
Das gibt es. Zu spielen habe ich immer Lust, beim Training muss man aber auch viele Sachen machen, die anstrengend sind. Dazu habe ich nicht immer Lust …
…und wie überwindest du dich?
Fussball ist mein Job, also trainiere ich auch immer. Oft ist es so, dass man nach Trainingsbeginn alles andere sehr schnell vergisst. Ich spiele halt für mein Leben gern Fussball.
Was sind die schönen und weniger schönen Seiten eines Fussballprofis?
Die schönen Seiten sind natürlich die Siege, du spielst ja auch, um zu gewinnen. Weniger schöne Momente sind dagegen die Niederlagen und Verletzungen.
Welche Ziele hast du als Fussballer noch?
Da ist natürlich als Erstes die Fussball-WM. Persönlich möchte ich im nächsten Jahr wiederum im Club alle Spiele bestreiten und vielleicht sogar einige Tore und Torvorlagen mehr erzielen. Und vor allem hoffe ich, von Verletzungen verschont zu bleiben.
In welchem Verein würdest du am liebsten einmal spielen?
In Spanien oder England, welcher Club wäre weniger wichtig. (schmunzelt und sagt) In Spanien gibt es aber eigentlich nur zwei Clubs. In England ist die Atmosphäre einfach toll. Jetzt spiele ich aber in Wolfsburg, auch dort ist es sehr schön.
Würdest du gern einmal im Sturm spielen?
Ja, warum nicht. Vielleicht wenn ich dann über 30 Jahre alt bin und nur noch zum Plausch spiele. Ich bin doch jetzt die meiste Zeit hinten als Verteidiger, einmal ganz vorn zu spielen, wäre doch ganz schön.
Hast du schon gegen berühmte Fussballer gespielt?
Ja sicher, ich bin bereits gegen viele bekannte Gegenspieler angetreten. Zum Beispiel Messi, den kennt wohl jeder. Das Ziel ist aber immer das gleiche: kein Goal zu kriegen, wer immer die gegenübersteht.
Wirst du in Brasilien neben dem Fussball Zeit haben, um das Land kennen zu lernen?
Wohl kaum. Wir werden wohl mit Fussball allein genügend ausgelastet sein. Dazu gehört trainieren, Reisetransfers und vieles mehr.

Dienstag, 20. Mai 2014

Marcel Jenni: «Ich glaube fest an den Meistertitel»

Mit 40 Jahren hat Marcel Jenni von den Kloten Flyers noch immer nicht genug. Er setzt sich in seiner vielleicht letzten Eishockeysaison hohe Ziele.

Mit Marcel Jenni sprach die 5 Klasse, Schulhaus Steinlig, Bassersdorf



Marcel, mit den Flyers hast du den Playoff-Final gegen den ZSC glatt in vier Spielen verloren. Man sagt, es daure mindestens drei Wochen, bis so eine Niederlage verarbeitet sei. Wie ist deine aktuelle Gefühlslage?
Die ist eigentlich sehr gut. Es brauchte natürlich Zeit, wir hatten ja das Ziel zu gewinnen. Wenn man das nicht erreicht, ist man enttäuscht. Aber wir haben aus unseren Möglichkeiten trotzdem das Beste gemacht und dürfen stolz sein. Jetzt freue ich mich auf das, was kommen wird. Was Vergangenheit ist, kann ich gut hinter mir lassen.

Mit 40 Jahren sind die meisten Eishockeyspieler pensioniert. Wieso spielst du in diesem Alter noch weiter?
Ich habe eben noch immer Spass am Spielen. Seit drei, vier Jahren denke ich immer, es sei jetzt wohl die letzte Saison, doch ich spiele immer weiter. Und ich habe es bisher nicht bereut. Wenn ich aufs Eis gehen darf, hole ich daraus jene Kraft und Freude, die mich zum Weiterspielen treibt. Spielen ist doch allgemein schön. Wenn man ins Spiel eintauchen kann, gibt das viel, viel Kraft. Und ich hole meine Kraft aus der Freude. Das hatte ich schon als Kind, dann kam eine Zeit, wo es etwas schwieriger war, und ich musste es wieder lernen. Jetzt habe ich wieder Freude am Spielen, und das gibt gute Energien und Power. Man ist wieder motiviert. Das ist der Grund, weshalb ich noch spiele.

Wie hast du dich nach dem vierten verlorenen Finalspiel gegen den ZSC gefühlt?
Ich habe es eigentlich nicht so erwartet, ging davon aus, dass wir noch gewinnen, und glaubte auch ganz fest an eine Wende. Möglichkeiten und Chancen haben wir ja gehabt. Im ersten Moment war ich daher ziemlich leer, habe nichts mehr gefühlt. Daher brauchte es etwas Zeit, bis die Enttäuschung weg war. Jetzt habe ich es aber akzeptiert, und es geht weiter.

Glaubst du, dass du noch einmal Meister werden kannst?
(Lacht laut) Davon gehe ich aus. Ich habe dieses Ziel und glaube weiter fest an den Meistertitel. Das ist auch wichtig für die Motivation. Ziele sind wichtig im Leben. Ich bin überzeugt, dass Kloten den Titel im nächsten Jahr gewinnt. Dann kann ich auch gut aufhören. 

Mit Lugano und in Schweden konntest du schon Meistertitel feiern. Wie ist das, und wie wird da mit der Mannschaft gefeiert?
Der Meistertitel ist das Höchste. Dann sind alle happy, man hat sein Ziel erreicht und ist daher mega zufrieden. Gefeiert wird meistens spontan. Da warten auch all die Fans, die mit dir feiern. Das sind jeweils recht tolle Erlebnisse.

Du könntest von einigen deiner Mitspieler schon fast der Papi sein. Wie fühlt es sich an, der älteste Spieler im Team zu sein?
Das ist eine spezielle Situation. Viele meiner Mitspieler sind recht jung und haben auch andere Interessen als ich. Aber in einer Mannschaft gibt es auch wichtige Sachen, die es zu beachten gilt. Man muss miteinander umgehen können und auch Probleme ansprechen. Da kann ich mich einbringen. Ich habe viel Erfahrung und kann so eingreifen, wenn etwas nicht geht. Mit den Jungen macht es mega Spass, sie sind voller Lebensfreude und Energie, und es hat zum Teil rechte Vögel darunter! Die machen immer wieder «Seich». Für mich ist das cool, ich geniesse es sehr, mit Jüngeren zu spielen. Sie halten mich ebenfalls jung.

Welches war in deiner Spielerkarriere der unangenehmste Moment auf dem Eis?
Oh… (überlegt lange). Der unangenehmste Moment passierte 1995, als ich noch in Lugano spielte. Nach einem Zweikampf an der Bande blieb ein Spieler, er hiess Pat Schafhauser, auf dem Eis liegen. Seit dem ist er gelähmt und kann nicht mehr laufen. Ich weiss noch genau, ich fuhr noch zu ihm. Er sagte mir, er könne seine Beine nicht mehr spüren, das war schlimm. Wenn ich an diesen Augenblick denke, so überfällt mich noch heute ein komisches Gefühl. Das war für mich ein ganz trauriger Moment.

Hattest du schon einmal eine schlimme Verletzung vom Eishockey, und wenn ja, was für eine?
Ich hatte eigentlich immer Glück mit Verletzungen. Zwar erlitt auch ich einmal einen Kreuzbandriss im Knie und musste sieben Monate pausieren. Doch insgesamt bin ich eigentlich ohne weitere schlimme Verletzungen durchgekommen.

Ist es richtig, dass du nach deiner Eishockeykarriere als Trainer arbeiten möchtest? Was reizt dich daran?
Sicher ist noch nichts, aber ich gehe schon davon aus. Es ist mein Ziel, nach Abschluss meiner Spielerkarriere Trainer zu werden. Dies entweder beim Nachwuchs oder dann einmal die ganz Grossen coachen. Mich reizt es, eine Mannschaft zu führen, ihr meine Philosophie zu übertragen. Was muss man machen, um Erfolg zu haben, oder wie geht man miteinander um, das sind Bereiche, die mich extrem interessieren. Und dies im Eishockey, dem Sport, den ich am meisten liebe und bei dem ich auch am meisten Freude habe. Im Eishockey habe ich auch am meisten Erfahrung. Daher sehe ich als Trainer meine Zukunft.

…und bei welcher Mannschaft?
(überlegt lange) Entweder hast du eine gute Mannschaft oder eben eine schwächere. Bei einer schwächeren Mannschaft ist es lässig, weil man etwas erreichen kann, ohne dass es von dir unbedingt erwartet wird. Bei einem guten Team ist die Herausforderung, dass du auch gewinnst, die Möglichkeiten sind hier  vorhanden. Die Erwartungen sind hier aber auch einiges höher. Konkret kann ich aber keinen Club nennen. (Er blickt schelmisch zur Klasse und ergänzt) Die Nationalmannschaft wäre also nicht schlecht.

Wie würdest du deine Fans beschreiben? Was für ein Verhältnis hast du zu ihnen?
Ich habe ein gutes Verhältnis zu den Fans. Ich bin auch froh, dass sie in Kloten so zahlreich zu den Spielen erscheinen.  Ich bin der Meinung, dass Fans sehr wichtig sind für einen Verein. In Kloten sind sie mit viel Herzblut dabei. Sie geben uns bei den Spielen auch zusätzlich noch mehr Kraft.

Im Moment ist in Weissrussland die WM im Gange. Wärst du gerne dabei?
Nein, mit 40 Jahren nicht mehr unbedingt. Früher war ich gerne dabei, jetzt brauche ich nach der Saison etwas mehr Zeit für die Erholung. Jetzt bin ich auch froh, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Und nächste Woche beginnt in Kloten bereits wieder das Sommertraining. Es geht bereits Schlag auf Schlag, und im August trainieren wir bereits wieder auf dem Eis. Die WM-Spiele schaue ich mir aber gerne zu Hause an.

Man sagt, du habest in deiner Jugend auch viel Talent als Fussballspieler gehabt. Wieso hast du dich fürs Eishockey entschieden?
Der Grund war die Mutter meines Nachbarn. Diese gab Eiskunstlaufunterricht, und sie nahm mich jeweils mit aufs Eis. Dass daneben geknebelt wurde, passte mir ebenfalls. Als ich mich fürs Eishockey entschieden habe, war Dezember, also die Zeit, in der auch der Spengler-Cup ausgetragen wird. So bin ich beim Eishockey geblieben, obwohl ich auch heute noch gerne Fussball spiele. Hockey ist aber meine grosse Leidenschaft geblieben.

Hast du es irgendwann einmal bereut, dass du dich fürs Profi-Eishockey und nicht für eine Fussballkarriere entschieden hast?
Nein, nie! Ich habe, glaub ich, das Richtige gewählt und bin auch sehr froh darum.

Man sagt dir auch nach, dass du früher eher chaotisch gewesen seist. Wie sieht es denn heute aus?
Ich habe noch immer Bereiche, wo ich chaotisch bin. Doch heute lasse ich mich nicht mehr so stressen. Gewisse Sachen bleiben bei mir wohl immer so, nur kann ich jetzt darüber lachen…

… und diese wären?
Das sind eher administrative Sachen, also zum Beispiel die Post, die man lieber sofort erledigen sollte. Das ganze Organisatorische fällt mir sowieso schwer, auch wenn ich heute nach gewissen Strukturen handle. Dinge abklären wird aber bestimmt nie meine Lieblingsbeschäftigung. Auch wenn man sie mit dem Älterwerden braucht. (grinst)

Zudem haben wir gelesen, dass du früher ein «wilder Kerl» warst. Stimmt das, und wann hast du dein wildes Leben hinter dir gelassen?
Jetzt, mit der Familie, ist es klar, dass anderes wichtig ist. Heute bin ich sehr gerne zu Hause, geniesse die Ruhe, mag auch nicht mehr sehr viele Leute um mich. Das habe ich ja mit der Mannschaft schon sehr viel. So gehe ich nicht mehr so oft in den Ausgang wie früher. (überlegt lange) Als junger Spieler habe ich mein Leben doch sehr intensiv gelebt, jetzt nehme ich es ruhiger.

Die Mitspieler nennen dich «Schöggi». Wie bist du zu diesem Spitznamen gekommen?
Das ist eine ganz alte Geschichte aus der Schulzeit. Der Ursprung ist einfach: Als ich noch jünger war als ihr jetzt, habe ich 20 Franken von meiner Mutter gestohlen und damit einen Riesenkorb voll Schöggeli gekauft und diese meinen Mitschülern verteilt. Aus «der mit der Schoggi» wurde schnell «Schöggi». Der Name blieb, zu Hause wurde ich für die Tat noch bestraft.

Von Sportlern weiss man, dass sie schnelle Autos mögen. Wie ist es bei dir?
Ich habe null Interesse an Autos. Für mich ist ein Auto noch immer zuerst ein Fortbewegungsmittel, ich bin jedes Mal froh, wenn ich genügend Platz habe.

Die Eishockeysaison ist für dich vorbei. Betreibst du auch Sommersportarten?
Eishockeyaner haben natürlich Sommertraining. Dort betreiben wir verschiedene Sportarten, spielen Fussball, Unihockey, gehen in den Wald rennen, machen Krafttraining und anderes mehr. In Sachen Sport komme ich also nicht zu kurz und habe dabei auch immer Spass. Auch wenn stundenlanges Rennen im Wald nicht das Lässigste ist, aber auch das gehört zu unserem Beruf. Sport mache ich allgemein gern, Sport ist eigentlich auch mein Hobby.

Kommst du während der Saison dazu, andere Hobbys auszuüben?
Ich lese sehr gerne, meist Sachbücher. Dazu habe ich zwei Kinder, die mich auf Trab halten. Das ist sehr intensiv, aber es ist auch sehr lässig, mit der Familie etwas zu machen. Ich koche zudem sehr gerne. Oder halte die Wohnung schön, das heisst, ich werkle etwas.

Es gibt Eishockeygames für den Computer. Was hältst du von diesen? Hast du auch schon mal so etwas gespielt?
Früher habe ich viel gespielt, vor allem wenn wir mit der Mannschaft unterwegs waren. Da waren wir viel in Hotels, und da war es cool, mit den Jungs etwas zu gamen. Heute mache ich bei Auswärtsfahrten ebenfalls mit. Ich habe aber gegen die heutigen Jungs keinen Stich.

Gibt es etwas, wovor du Angst hast?
Wenn ihr mich so fragt: Ich lebe sehr gerne und habe deshalb vor dem Tod Angst. Jetzt sterben möchte ich nicht, der Gedanke löst nichts Gutes in mir aus.
In der Schule nerven manchmal die Hausaufgaben. Welche Interviewfrage nervt dich am meisten?
Das sind die allzu privaten Fragen. Bei euch bin ich aber nicht genervt.

Wohin gehst du gerne in die Ferien?
Mit der Familie am liebsten in die Berge, vor allem im Sommer. Dann ist es dort sehr lässig, auch die Kinder geniessen das. Das Meer ist natürlich auch cool, meine Kinder schwimmen sehr gerne.

Was unternimmst du am liebsten mit deinen beiden Kindern?
Am liebsten Sachen, die man im Alltag machen kann. Zuletzt haben wir etwas für das Kinderzimmer zusammengebaut. Das ist cool, und wenn wir nur zusammen wischen müssen.

Nach der Olympia-Bronzemedaille der Schweizer Eishockeyfrauen stellt sich die Frage, ob deine Tochter Johanna nicht auch Eishockey spielen sollte?
Da schauen wir mal. Sie ist zwar erst drei, ist aber schon jetzt am Fahren. Wenn sie Freude hat, Eishockey zu spielen, hat sie meine volle Unterstützung.

Zum Schluss: Was wünschst du dir für die Zukunft deiner Kinder?
Dass sie gesund, glücklich und zufrieden bleiben. Und ihren Weg gehen.

Freitag, 28. Februar 2014

Interview mit Urs Hofstetter vom Wildnispark Zürich


Urs Hofstetter ist im Wildnispark Zürich Projektleiter für Schulangebote. Er hat uns durch den Wald geführt und anschliessend unsere Fragen beantwortet.

Haben Sie Tiere schon als Kind gerne gehabt?
 Ja, Tiere habe ich schon immer gern gehabt. Wir hatten früher Meerschweinchen, Hühner und zwei Katzen. 

Welches ist ihr Lieblingstier?  
Da geht es mir wie vielen Kindern: mich faszinieren alle Tiere. Wenn ich ein Lieblingstier nennen muss, dann wäre es wohl der Braunbär.

Was fasziniert Sie beim Beobachten von Tieren? 
Ich finde die Kommunikation unter den Artgenossen spannend. Ebenso faszinieren mich die Kraft und Eleganz in ihren Bewegungen und ihre Fähigkeiten sich in ihrer Umwelt zurechtzufinden.  

Hätten Sie Lust, im Wald zu leben? 
Einmal in allen Jahreszeiten im Wald zu leben, wäre sicher spannend - aber im Winter auch kalt und während eines Regens nass! 

Wo befindet sich ihr Lieblingsplatz im Sihlwald?
Es gibt viele schöne Orte im Sihlwald. Der schönste Platz ist an einem Bach in der Nähe der Kernzone.

Hat Ihr Hobby auch etwas mit der Natur zu tun? 
Sicher, ich beobachte gerne Vögel und gehe gerne wandern. 

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus? 
Im Büro gibt es zuerst einen Kaffee, dann schaue ich, ob sich Schulklassen angemeldet haben und beantworte die Anfragen. Meistens kommt dann um 9 Uhr eine Schulklasse mit der S4 an. Diese hole ich am Bahnhof ab und wir haben zusammen Unterricht. Je nach dem machen wir zusammen ein Feuer und bräteln eine Wurst. Um 14.45 Uhr nimmt die Schulklasse den Zug zurück nach Hause. Ich gehe dann meistens zurück ins Büro und arbeite weiter bis ich Feierabend habe. 

Gab es bei ihrer Arbeit auch gefährlich Situationen? 
Ja die gibt es. Vor allem wenn die Schüler mit dem Sackmesser einen Wurststecken schnitzen oder wenn wir auf dem Seiliweg sind. 

Haben Sie manchmal im Wald auch vor irgendetwas Angst? Wovor? 
Im Dunkeln habe ich manchmal Angst im Wald. Auch wenn es stark windet, dann könnten Bäume umfallen und jemanden verletzen. Darum gehen wir bei Sturm sofort aus dem Wald - oder schon gar nicht hinein!

Jetzt im Winter. Uns nimmt aber noch Wunder, was man im Frühling, Sommer oder Herbst beobachten oder hören könnte?  
Im Winter kann man gut nach Tierspuren suchen - vor allem wenn es Schnee hat. Im Frühling gibt es im Wald Bärlauch und andere feine Sachen, welche man auf ein Brot streichen kann. Auch sind die Vögel besonders aktiv. Im Sommer kann man Bodenlebewesen, also Würmer, Käfer, etc. beobachten. Im Herbst kommen die Pilze und das Laub verfärbt sich.

Welche Jahreszeit haben Sie am liebsten. Weshalb? 
In jeder Jahreszeit gibt es reizvolle Einblicke in den Wald. Am liebsten gehe ich aber im Winter mit Schulklassen in den Wald. Wenn Nebel aufkommt und durch die Bäume streicht, finde ich es besonders schön. Es ist kalt und kahl im Wald. Man merkt sehr gut, wie schwierig es nun für die Tiere ist, Nahrung aufzutreiben. 

Was tun Sie selber, um die Natur zu schützen? 
Ich zeige ganz vielen Kindern, wie schön der Wald ist. Vielleicht helfen sie so mit, die Natur zu schützen? Weiter versuche ich regional und saisonal einzukaufen, wenig Fleisch zu essen, möglichst immer mit der Bahn zu fahren und ich unterstütze Umweltschutzorganisationen.
Haben Sie Angst um den Sihlwald? 
Nein, der Sihlwald ist durch die Schutzverordnung gut geschützt und viele Leute unterstützen uns in unserer Arbeit.


Interview geführt von der 5. Klasse Keller Sager aus dem Schulhaus Spitz Primar